Null getötete Fahrer in einzelnen Pkw-Modellreihen in den USA

01. Juni 2017 Fahrzeugtechnik
Im Hinblick auf die Fahrzeugsicherheit sind auch die seit 1989 vom IIHS in den USA erstellten Studien zur Anzahl der in Pkw getöteten Fahrer bezogen auf eine Million Fahrzeug-Zulassungsjahre interessant. Bei der 1989 publizierten ersten Studie wurden nur Pkw betrachtet. Die folgenden Studien umfassen alle „passenger vehicles“ (cars, vans und pickups). Basisdaten der Berechnungen sind die im Fatality Analysis Reporting System (FARS) registrierten Zahlen der getöteten Fahrer. Die von der National Highway Traffic Safety Administration NHTSA verwaltete Datenbank FARS ist eine Totalerhebung von tödlichen Unfällen in 50 Staaten der USA, des Districts of Columbia und Puerto Rico.
In FARS aufgenommen werden Unfälle auf einer öffentlichen Straße mit Beteiligung eines motorisierten Fahrzeugs, bei denen mindestens ein Verkehrsteilnehmer innerhalb 30 Tagen an den Unfallfolgen gestorben ist. Das IIHS berücksichtigt bei seinen Auswertungen nur die getöteten Fahrer, weil die Zahl aller Insassen nicht bekannt ist. Als Bezugsgrößen der IIHSAuswertungen dienen die jährlichen Bestandszahlen der Fahrzeuge (National Vehicle Population Profile), aufgeteilt nach Marken und Modellbaureihen. Voraussetzung für eine Berücksichtigung in den Studien ist unter anderem, dass von einer bestimmten Baureihe im Auswertungszeitraum mindestens 100.000 Fahrzeuge registriert sein mussten. Bei einer unterjährigen Modellveränderung mit signifikanten Auswirkungen auf Fahrzeugkonstruktion und Sicherheitsausstattung wird die Getötetenrate erst wieder für das auf den Wechsel folgende Jahr ermittelt.
Ein zentrales Ergebnis der IIHS-Studien ist die historische Entwicklung der Fahrer-Getötetenraten für Pkw pro einer Million registrierter Fahrzeuge von 1985 bis 2012. Gezeigt werden dabei die Verläufe von tatsächlicher Rate und erwarteter Rate bei unveränderter Fahrzeugkonstruktion und Sicherheitsausstattung. Bemerkenswert ist, dass die Kurven bis zum Jahr 1998 nahe beieinander verlaufen und phasenweise die tatsächliche Getötetenrate sogar größer ist als die erwartete Rate bei unveränderter Konstruktion und Ausstattung. Die Autoren der Studie folgern daraus, dass die Sicherheit der gesamten Fahrzeugflotte in den USA zunächst nicht signifikant verbessert worden ist. Dies änderte sich in den späteren Jahren deutlich. Der Unterschied beider Raten im Jahr 2012 (65 gegenüber 98) ist wesentlich auf eine Verbesserung der Fahrzeugsicherheit zurückzuführen. Ohne verbesserte Fahrzeugsicherheit wären füs Jahr 2012 absolut etwa 7.700 zusätzliche getötete Fahrer zu erwarten gewesen.