Rückfahrkameras für Kleintransporter

01. Juni 2017 Fahrzeugtechnik
Kleintransporter sind ein wichtiger Bestandteil der Fahrzeugflotte und übernehmen einen seit Jahren konstant zunehmenden Teil der Transportleistung in Deutschland wie in Europa. Einhergehend damit gibt es immer wieder Diskussionen über die Verkehrssicherheit in Verbindung mit der zunehmenden Verbreitung dieser Fahrzeugart. Mit dem Ziel, das Verkehrsunfallgeschehen von Kleintransportern objektiv zu analysieren, haben die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), die DEKRA Unfallforschung, die Unfallforschung der Versicherer (UDV) sowie der Verband der Automobilindustrie (VDA) bereits vor einigen Jahren ein Forschungsprojekt zur Sicherheit von Kleintransportern initiiert und hierzu 2012 eine Studie veröffentlicht. Die Analysen des Projekts basierten auf Daten der amtlichen deutschen Verkehrsunfallstatistik, der Unfalldatenbank der Versicherer (UDB) und von DEKRA sowie denen der German In- Depth Accident Study (GIDAS). Analysiert wurden sowohl der Bereich der Unfallfolgenminderung in Bezug auf Selbst- und Partnerschutz als auch das Thema der Unfallentstehung bzw. der Unfallvermeidung. Die Ergebnisse lieferten einerseits Antworten auf Fragen aus dem Vorschriftenumfeld, andererseits wurden Empfehlungen für Aktivitäten insbesondere für den Bereich des Verbraucherschutzes und der Verbraucherinformation gegeben. Die Analyse aller in GIDAS hinterlegten Unfälle ergab, dass 4,7 Prozent durch Kleintransporter verursacht werden. In diesen lassen sich vier Hauptunfallszenarien ausmachen: Auffahrunfälle, Einbiegen-/ Kreuzen-Unfälle, Fahrunfälle und Unfälle beim Rückwärtsfahren. Letztere machen beim Transporter im Vergleich zu anderen Fahrzeugarten wie Pkw oder Lkw einen deutlich höheren Anteil aus. Immerhin sechs Prozent der durch Kleintransporter verursachten Unfälle lassen sich auf das Rückwärtsfahren zurückführen. Sowohl bei Kleintransportern mit Rückfenstern als auch bei Fahrzeugen ohne Scheiben tritt der Unfalltyp, bei dem der Fußgänger hinter dem Fahrzeug kreuzt, am häufigsten auf. Hiervon sind primär ältere Menschen (60 plus) betroffen. An dieser Stelle könnten Rückfahrkamerasysteme und/ oder akustische Warnsysteme Abhilfe schaffen.