Europäischer Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge
Im Rahmen des 2. DEKRA Zukunftskongresses Nutzfahrzeuge in Berlin erhielt der Scania-Ingenieur Fredrich Claezon den „Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge“. Der Preis wurde in diesem Jahr zum 28. Mal von der Europäischen Vereinigung für Unfallforschung und Unfallanalyse (EVU), dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und DEKRA vergeben. Geehrt werden damit herausragende technische Innovationen oder ein herausragendes Lebenswerk von Personen, die sich in besonderer Weise um die Sicherheit des Nutzfahrzeugs verdient gemacht haben.
„Fredrich Claezon erhält die Ehrung für seine exzellenten Ingenieurleistungen auf dem Gebiet der Elektronik, die zu einer intensiven Steigerung der aktiven und passiven Fahrzeugsicherheit von Nutzfahrzeugen im Straßenverkehr beigetragen haben“, sagte Prof. Dr. Egon-Christian von Glasner, Ehrenmitglied des Präsidialrats der EVU, in seiner Laudatio. Fredrich Claezon wurde 1977 geboren. Er studierte Computerwissenschaften an der Universität von Linköping in Schweden und beendete 2006 sein Studium mit dem Titel eines Master of Science. Im gleichen Jahr begann er seine Karriere als Integrationsingenieur bei General Motors/Saab Automobile in Trollhättan. Dort war er für den Fahrsimulator zuständig. Diese Position beinhaltete auch die Vorentwicklung von Funktionen bestimmter intelligenter Fahrerassistenzsysteme (Advanced Driver Assistance Systems – ADAS) wie zum Beispiel Müdigkeits- und Unaufmerksamkeitsermittlung, aber auch simulatorbasierte Untersuchungen von Mensch-Maschine-Schnittstellen.
2008 wechselte Fredrich Claezon zu Scania in Södertälje als Entwicklungsingenieur für Sicherheitssysteme. Er hatte damit auch die Zuständigkeit für alle Airbag-Systeme für die schweren Nutzfahrzeuge. Zusätzlich übernahm er das Vorentwicklungsprojekt „Erkennung von Fußgängern und Zweiradfahrern“. 2011 wurde er zum Senior Engineer ernannt, mit der Verantwortung für die Entwicklung des „Rollover Airbag Control System“ für Nutzfahrzeugkabinen und für die serienmäßige Einführung eines MobilEye-basierten Kamerasystems, das für das Spurhaltungs- und Notbremssystem eingesetzt wird. Dafür definierte er die Grundlagen und entwickelte die entsprechende Software.
Viele der von Fredrich Claezon entwickelten ADAS sind bereits in Serienproduktion. Derzeit beschäftigt er sich intensiv mit dem autonomen Fahren von schweren Nutzfahrzeugen. „Gerade im Nutzfahrzeugbereich hat es in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte mit Blick auf die Verkehrssicherheit gegeben“, betonte Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands DEKRA SE und verantwortlich für die Business Unit Automotive. Die Unfallstatistik beweise das eindrucksvoll. „Die Einführung von aktiven und passiven Sicherheitssystemen hat bereits in der Vergangenheit zur signifikanten Unfallreduktion beigetragen und wird auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Sicherheit auf unseren Straßen leisten“, würdigte DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner die Leistung von Fredrich Claezon.