Ausgewählte Fahrzeugsicherheitssysteme im Überblick

03. Juli 2017 Fahrzeugtechnik
Unfallforscher und Verkehrssicherheitsexperten sind sich einig: Mithilfe von Fahrerassistenzsystemen lässt sich die Zahl der Unfallopfer deutlich senken. Wichtig dafür ist zum einen eine möglichst hohe Marktdurchdringung. Auch mit den zusätzlichen Sicherheitssystemen muss der Fahrer aber seine Fahrweise unter anderem den Fahrbahn- und Sichtbedingungen anpassen – die Grenzen der Physik kann er selbst mit dem besten System nicht verschieben. Zum anderen müssen für die Wirksamkeit der Systeme zahlreiche Grundvoraussetzungen erfüllt sein. Dazu zählt zum Beispiel eine funktionsfähige Bremsanlage (Mechanik, Hydraulik beziehungsweise Pneumatik, Sensorik und Aktuatorik sowie Elektronik). Darüber hinaus dürfen die jeweiligen Systeme nicht abgeschaltet sein. Manche Systeme wirken im gesamten Geschwindigkeitsbereich des Fahrzeugs, andere nur in Teilbereichen. Nachfolgend ist für ausgewählte Assistenzsysteme in Kürze aufgelistet, wie sie wirken. Die von den Herstellern gewählten Bezeichnungen und Funktionsumfänge können hiervon abweichen. In jedem Fall ist anzuraten, im Vorfeld genau die Betriebsanleitung des Fahrzeugs zu studieren.
Automatischer Blockierverhinderer (ABV)/Anti-Blockier-System (ABS)
Das System erlaubt Notbremsungen, auch auf unterschiedlich griffiger Fahrbahn, mit Erhalt der Lenkbarkeit ohne Ausbrechen des Fahrzeugs. Ein zu steiler Abfall der Raddrehzahl deutet auf ein anstehendes Blockieren des Rads hin. Das System erkennt diese Blockierneigung und beginnt mit einer Modulation des Bremsdrucks. Dabei wird der Bremsschlupf des Rads nahe am optimalen Wert eingeregelt, wobei die Verzögerung des Fahrzeugs entsprechend dem verfügbaren Kraftschluss zwischen Reifen und Fahrbahn maximal ist und gleichzeitig noch genügend Seitenkraft für Lenkung und Stabilisierung zur Verfügung steht. Mit ABS sind trotz Vollbremsung Lenkmanöver mit stabilen Richtungsänderungen möglich. Auch beim Durchfahren von Kurven kann der Fahrer das Bremspedal voll durchtreten und so im Rahmen der physikalischen Grenzen maximal verzögern, ohne dass das Fahrzeug ins Schleudern gerät.
Bremsassistent (BAS)
Fahrdynamikregelung (FDR)/Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)/Electronic Stability Control (ESC)
Abstandsregeltempomat (ART)/Adaptive Cruise Control (ACC)
Notbremssystem (NBS)/Advanced Emergency Braking System (AEBS)
Spurverlassenswarner/Lane Departure Warning (LDW)/Lenkassistent/Lane Keeping Support (LKS)
Toter-Winkel-Assistent/Blind Spot Monitoring/ Spurwechselassistent/Lane Change Assist (LCA)
Müdigkeitswarner/Attention Assists/ Driver Alert
Head-up-Display (HUD)
Kamerabasierte aktive Lichtsysteme/ Adaptive Frontlighting Systems (AFS)/ dynamisches und statisches Kurvenlicht
Nachtsichtassistent
Gurtwarner/Seat Belt Reminder