Bessere Ausrüstung von Fahrzeugen zur Vermeidung von Unfällen

29. März 2019 News & Aktionen
Mit durchschnittlich 49 Verkehrstoten pro einer Million Einwohner gegenüber 174 Todesopfern pro einer Million Einwohner weltweit sind die Straßen der EU die sichersten der Welt. Im Jahr 2018 waren in der EU etwa 25.100 Todesfälle bei Straßenverkehrsunfällen zu verzeichnen. Schätzungen zufolge kamen zu jedem Toten auf den Straßen der EU im vergangenen Jahr ungefähr fünf Mal so viele Schwerverletzte (rund 135.000) hinzu, so die vorläufigen Zahlen der Kommission.
Insgesamt hat sich die Zahl der Verkehrstoten in der EU in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als halbiert. Allerdings zeigen die jüngsten Zahlen, dass der Rückgang der Sterblichkeitsrate stagniert und dass weitere Anstrengungen erforderlich sind, um die Straßenverkehrssicherheit zu verbessern und Leben zu retten. Ab Mai 2022 sind deshalb zahlreiche Fahrerassistenzsysteme in Neufahrzeugen Pflicht. Das hat die EU im April 2019 beschlossen.
Zu den Fahrerassistenzsystemen, die in alle neuen Fahrzeuge eingebaut werden müssen, zählen: intelligenter Geschwindigkeitsassistent, Vorrichtung zum Einbau einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre, Warnsystem bei Müdigkeit und nachlassender Aufmerksamkeit des Fahrers, Warnsystem bei nachlassender Konzentration des Fahrers, Notbremslicht, Rückfahrassistent und ereignisbezogene Datenerfassung („Black Box“). Die intelligente Geschwindigkeitsunterstützung könnte laut Schätzungen die Zahl der Verkehrstoten auf den Straßen der EU um 20 Prozent senken.
Für Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge wird außerdem der Einbau eines Notbrems-Assistenzsystems (bereits vorgeschrieben für Lastkraftwagen und Busse) sowie eines Notfall-Spurhalteassistenten Pflicht sein. Die meisten dieser Technologien und Systeme sollen ab Mai 2022 für neue Modelle und ab Mai 2024 für bestehende Modelle verbindlich werden.
Darüber hinaus müssen die Hersteller Lkw und Busse zukünftig so konstruieren beziehungsweise mit fortschrittlichen Funktionen ausstatten, dass vom Fahrersitz aus eine bessere Direktsicht auf ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer möglich ist, indem die toten Winkel vor dem Fahrer und an seiner Seite weitgehend verringert werden. Die Direktsicht-Technologie soll ab November 2025 in neue und ab November 2028 in bestehende Fahrzeugmodelle eingebaut werden.