Besserer Schutz aller Verkehrsteilnehmer

07. Juni 2018 Fahrzeugtechnik
Ob innerorts, auf der Landstraße oder der Autobahn: Rund 90 Prozent aller Straßenverkehrsunfälle gehen auch unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen auf den Faktor Mensch zurück. Hier bieten Fahrerassistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktionen ein großes Sicherheitspotenzial, indem sie Fehler des Menschen verhindern oder deren Folgen vermindern. Hohes Unfallvermeidungspotenzial versprechen sich die Nutzfahrzeugexperten der unterschiedlichsten Institutionen auch vom Platooning, also dem hochautomatisierten Fahren im digital vernetzten Konvoi.
An Straßenverkehrsunfällen mit Personenschaden – in dem Kapitel „Unfallgeschehen“ ist dies bereits zur Sprache gekommen – waren im Jahr 2016 in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamts insgesamt 32.352 Fahrer von Güterkraftfahrzeugen beteiligt. Nahezu die Hälfte hiervon entfiel auf Unfälle im Längsverkehr (15.021), Einbiegen/Kreuzen folgte an zweiter Stelle mit 5.376 Beteiligten. Auffällig ist unter anderem, dass von den insgesamt mehr als 32.000 Beteiligten über 15.400 mit einem Transporter bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht in die Unfälle verwickelt waren. Auf Lastkraftwagen über 3,5 Tonnen entfielen knapp 8.100 Beteiligte, auf Sattelzugmaschinen etwa 7.600. Knapp 49 Prozent der Fahrer waren in Unfälle innerorts verwickelt, über 27 Prozent in Unfälle auf Landstraßen und fast 25 Prozent in Unfälle auf Autobahnen.
Innerorts dominierten Auffahrunfälle und Zusammenstöße im Kreuzungsbereich (zusammen über 50 Prozent), auf Landstraßen machten Auffahrunfälle und Zusammenstöße mit entgegenkommenden Fahrzeugen zusammen fast 50 Prozent aus, auf Autobahnen standen die Auffahrunfälle mit über 50 Prozent an erster Stelle. Wie das Statistische Bundesamt weiter ausführt, galten knapp 60 Prozent aller beteiligten Fahrer eines Güterkraftfahrzeugs als Hauptverursacher eines Unfalls mit Personenschaden. Bei den Fahrern eines Kleinlasters waren fast 65 Prozent die Hauptverursacher des Unfalls, bei den Fahrern von Sattelkraftfahrzeugen rund 50 Prozent. Zum Vergleich: Bei den Fahrern von Pkw liegt der Anteil der Hauptverursacher bei rund 55 Prozent.