Defensiv in die neue Motorradsaison starten
Viele Motorradfahrer können den Start in die neue Bike-Saison kaum noch erwarten. „Motorradfahren verlernt man zwar nicht, aber nach der Winterpause können auch erfahrene Biker eine kleine Warmlaufphase gebrauchen“, sagt Stephan Schlosser, Sachverständiger bei DEKRA. Ein guter Einstieg in die neue Motorradsaison gelingt oft über ein professionelles Motorrad-Sicherheitstraining etwa in einem Fahrsicherheitszentrum. Angesichts der nach wie vor andauernden Corona-Pandemie ist dies jedoch aktuell nicht überall möglich. Unabhängig davon sollte sich aber auch auf einem Parkplatz oder einer abgesperrten Fläche abseits vom Verkehr die Gelegenheit für etwas Aufwärmgymnastik auf zwei Rädern finden.
Bewährt haben sich Übungen aus dem Fahrschulprogramm, wie etwa Kreisfahrten und Achten, Abbremsen und Ausweichen vor einem Hindernis, Vollbremsungen und „Schleifchen“ mit kurzen Stopps – ohne abzusteigen. So wird das Gespür für Handling und Balance der Maschine schnell wieder wachgeküsst. Auf der ersten nicht zu langen Fahrt verzichtet man besser auf Sozia und Sozius, damit man sich ganz auf den Rollenwechsel vom Pkw- zum Zweiradfahrer konzentrieren kann.
Im Frühjahr ist besondere Wachsamkeit gefragt. Behalten Sie den Straßenzustand im Blick, damit Verschmutzungen, Reste von Rollsplitt und Frostaufbrüche nicht zum Sturz führen. Und achten Sie auf Autofahrer, die sich, wie jedes Jahr im Frühling, erst wieder an die größere Anzahl von Bikern im Straßenbild gewöhnen müssen. Oft werden Beschleunigung, Geschwindigkeiten oder Entfernungen falsch eingeschätzt, und die Bikes aufgrund ihrer schmalen Silhouette übersehen oder zu spät wahrgenommen.
Für einen genussvollen, unfallfreien Saisonstart empfiehlt Schlosser besonders umsichtiges und defensives Fahren. „Behalten Sie den Pkw- und Lkw-Verkehr gut im Blick, achten Sie auf potenzielle Linksabbieger, meiden Sie den toten Winkel hinter Pkw oder Lkw und überschätzen Sie nicht Ihre Fähigkeiten.“