Pkw erfasst Pedelec-Fahrerin

08. Nov. 2020 Unfallbeispiele

Überquerung einer Landstraße

Unfallhergang:
Eine 78-jährige Pedelec-Fahrerin und ihr Ehemann, der ebenfalls mit einem Pedelec unterwegs war, wollten eine Landstraße überqueren. Nachdem sie an diese herangefahren waren, hielten sie zunächst an, um den Verkehr zu beobachten. Während der Ehemann wartete, setzte die Pedelec-Fahrerin ihre Fahrt fort und wurde von einem von rechts kommenden, vorfahrtberechtigten Pkw mit hoher Geschwindigkeit erfasst. Die Pedelec-Fahrerin wurde auf die Motorhaube aufgeladen und durchstieß mit Schulter und Kopf die Windschutzscheibe des Pkw. Das Pedelec verhakte sich mit der Front des Pkw und wurde mitgeschleift. Im weiteren Verlauf kam der Pkw nach rechts von der Fahrbahn ab und kollidierte dort mit einem Baumstamm. Durch diesen Anstoß wurde die Pedelec-Fahrerin nach vorn abgeworfenund in ihre Endlage geschleudert.
Unfallbeteiligte:
Eine Pedelec-Fahrerin und ein Pkw-Fahrer
Unfallfolgen/Verletzungen:
Die Pedelec-Fahrerin erlitt tödliche Verletzungen und verstarb noch an der Unfallstelle. Der Pkw-Fahrer wurde schwer verletzt.
Ursache/Problem:
Ursächlich für den Unfall war eine Fehleinschätzung der Verkehrssituation seitens der Pedelec-Fahrerin. Diese fuhr etwa eine Sekunde vor der Kollision in den Gefahrenbereich beziehungsweise in die Fahrspur des Pkw ein. Zudem wurde festgestellt, dass der Pkw-Fahrer mit 75 bis 85 km/h statt der ortszulässigen Geschwindigkeit von 70 km/h unterwegs war.
Vermeidungsmöglichkeiten, Unfallfolgenminderung/ Ansatz für Verkehrssicherheitsmaßnahmen:
Der Unfall hätte vermieden werden können, wenn die Pedelec-Fahrerin auf den von rechts kommenden Pkw reagiert und entsprechend gewartet hätte. Für den Pkw-Fahrer wäre die Kollision auch bei Einhaltung der ortszulässigen Geschwindigkeit nicht vermeidbar gewesen. Allerdings wäre die Folgekollision gegen den Baum gänzlich vermieden worden. Entsprechend wäre auch das Verletzungsrisiko für den Pkw-Fahrer deutlich geringer gewesen.