Licht an und Warnweste überziehen
„Wer für andere Verkehrsteilnehmer nicht deutlich zu erkennen ist, geht ein hohes Unfallrisiko ein“, sagt DEKRA Unfallforscher Luigi Ancona. So kam zum Beispiel in Deutschland von den rund 84.000 Radfahrern, die im Jahr 2021 verunglückten, mehr als jeder fünfte bei Dämmerung und Dunkelheit zu Schaden. „Mit Einbrechen der Dämmerung wird es für Radfahrer und Radfahrerinnen gefährlich“, so Ancona. Der Grund: Wenn die Lichtkontraste nachlassen, fallen Zweiradfahrer schon allein ihrer schmalen Silhouette wegen zwischen anderen Fahrzeugen weniger auf und sind von Autofahrern schlechter zu erkennen. Verstärkt wird dieser Effekt noch bei trübem, nebligem Wetter, wenn die Kontraste selbst bei Tageslicht relativ gering ausfallen.
Die Erkennbarkeit unbeleuchteter Radler geht noch einmal drastisch zurück, sobald andere Fahrzeuge ihre Beleuchtung einschalten oder sonstige Lichtquellen ins Spiel kommen, wie zum Beispiel Straßenlaternen oder Leuchtreklamen. „Vor deren Hintergrund bieten unbeleuchtete Objekte nur wenig Kontrast und werden leicht übersehen. Es ist höchst riskant, in solchen Situationen unbeleuchtet zu fahren“, warnt der Unfallexperte. Es genüge nicht, dass Radfahrende selbst noch genug sehen. Ebenso wichtig sei, dass die anderen sie mit Sicherheit gut erkennen können.
„Als ungeschützte Verkehrsteilnehmer ohne Knautschzone ist es für Radfahrer ohnehin sehr wichtig, jederzeit aufzufallen. Das heißt: frühzeitig die Beleuchtung einschalten und an trüben Tagen auch tagsüber mit Licht fahren“, erläutert Ancona. Bewährt haben sich für Front- und Rücklicht lichtstarke LED-Leuchten sowie zusätzliche Reflektoren an den Speichen. Damit sie immer sichtbar sind, sollte man die Reflektoren am Fahrrad und Reflexstreifen an den Reifen regelmäßig reinigen. Empfehlenswert sind außerdem auffällige Radfahrerjacken und Helmüberzüge in Neonfarben mit retroreflektierenden Elementen oder einfach das Überziehen einer Warnweste.