Rollentausch auf dem Schulweg

28 sept. 2023
Für viele Kinder hat in den letzten Wochen der berühmte „Ernst des Lebens“ begonnen. Viele von ihnen, auch aus den höheren Klassen, legen den Weg zur Schule zum ersten Mal regelmäßig selbstständig zurück. „Die anderen Verkehrsteilnehmenden können viel dazu beitragen, dass die Kids sicher in die Schule kommen und wieder zurück“, sagt Andreas Schäuble, Unfallforscher bei DEKRA. „In der Zeit nach Schulanfang ist besondere Rücksicht und Aufmerksamkeit gefragt, vor allem in der Nähe von Schulen, Kindergärten, Sportstätten und Haltestellen.“
Kinder haben im Unterschied zu Erwachsenen ein stark eingeschränktes Sichtfeld. Das bedeutet: Sie können Gefahren nicht aus den Augenwinkeln heraus erkennen. Fahrerinnen und Fahrer sollten sich daher die Besonderheiten der Kleinen bewusst machen. Denn Kinder sind noch stark auf sich zentriert. Beim Heranfahren von Fahrzeugen etwa gehen sie davon aus: „Ich sehe das Auto, also sieht es mich auch.“
Auch sind die Kleinen stark auf eine Sache fokussiert und bemerken bei einer Ablenkung ein sich näherndes Fahrzeug oft überhaupt nicht oder erst zu spät. Aufgrund ihrer Körpergröße können sie Verkehrssituationen häufig nur schlecht überblicken. Schon ein normaler Pkw stellt für sie ein Sichthindernis dar. Umgekehrt sind Kinder neben oder hinter Autos von Fahrern und Fahrerinnen oft nur schwer zu erkennen. An Orten, wo mit Kindern zu rechnen ist, sollten Fahrer und Fahrerinnen besonders auf diese Punkte achten und entsprechend vorsichtig fahren.
Schäuble erinnert Eltern auch daran, den Schulweg zusammen mit ihren Kindern möglichst zu den üblichen Schulwegzeiten zu üben, nicht nur bei ruhigerem Verkehr, am Wochenende oder in den Ferien. Sein Tipp: „Üben Sie den Schulweg auch mit vertauschten Rollen.“ Soll heißen, dass sich die Erwachsenen von den Kindern zur Schule bringen lassen und sich von ihnen erklären lassen, wo es gefährlich werden kann und was dabei zu beachten ist.