Best-Practice-Beispiel für straßenbauliche Veränderungen

08. Nov. 2020 Infrastruktur
Auch in der Verkehrssicherheitsarbeit heißt es, aus Schadensfällen zu lernen, Risikoschwerpunkte zu erkennen und Verbesserungen zu implementieren. Interdisziplinär zusammengesetzte Unfallkommissionen, wie sie in Deutschland verbreitet sind und effektiv arbeiten, tragen hierzu ebenso bei wie die für den Straßenbau zuständigen Ämter und Behörden, die die erforderlichen Freiräume genießen. Nicht zu vergessen der politische Wille, die Verkehrssicherheitsarbeit ernsthaft zu betreiben und auch umzusetzen.
Betrachtet man Streckenabschnitte einige Zeit nach einem schweren Unfall oder einer Unfallhäufung, kann man oft bauliche Veränderungen feststellen. So auch nach dem auf Seite 33 beschriebenen Unfall zwischen einem rechts abbiegenden Lkw und einer Pedelec-Fahrerin. Durch das Anbringen von Verkehrsschildern und Absperrpfosten sowie das Aufzeichnen einer weißen Linie auf dem Geh- und Radweg wird den Radfahrern die sichere Wegführung aufgezeigt. Die gefährliche, zum Unfallzeitpunkt durch die Infrastrukturgestaltung begünstigte Abkürzung an der Querungshilfe vorbei wird so nachhaltig unterbunden. Durch diese unkonventionelle, schnelle und kostengünstige Lösung hat sich das Sicherheitsniveau für Radfahrer wie auch für Fußgänger erhöht, bis der Kreuzungsbereich bei der nächsten fälligen Baumaßnahme insgesamt noch sicherer umgestaltet werden kann.