EU-Kommissarin Adina Valean würdigt Engagement von DEKRA
Ältere Verkehrsteilnehmer sind in Sachen Verkehrssicherheit potenziell benachteiligt, so EU-Verkehrskommissarin Adina Valean. Bei der Präsentation des DEKRA Verkehrssicherheitsreports 2021 „Mobilität im Alter“ sagte die Kommissarin: „Fortschritte bei Technologie und Gesetzgebung zielen darauf ab, Verkehrsteilnehmer abzusichern und Leben zu retten. Aber wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass ältere Menschen eher ältere Fahrzeuge fahren, die nicht mit den neuesten Systemen ausgestattet sind. Wenn ihre Fahrzeuge innovative Assistenzsystemen verbaut haben, fällt es manchen Fahrerinnen und Fahrern, gerade aus älteren Altersgruppen, schwerer, sie zu nutzen. Leider sind ältere Menschen auch bei getöteten ungeschützten Verkehrsteilnehmern überrepräsentiert.“ Jeder zweite bei Unfällen getötete Fußgänger oder Radfahrer in der EU ist 65 Jahre alt oder älter. Insgesamt entfallen mehr als ein Viertel aller Verkehrstoten auf diese Altersgruppe.
Moderne Fahrerassistenzsysteme (ADAS – Advanced Driver Assistance Systems) haben das Potenzial, die Verkehrssicherheit insgesamt zu verbessern, insbesondere mit Blick auf ungeschützte Verkehrsteilnehmer, aber auch auf ältere Autofahrerinnen und Fahrer. DEKRA Vorstandschef Stefan Kölbl stimmt dem EU-Parlament in seiner Forderung zu, ADAS in die anstehende Weiterentwicklung der Gesetzgebung zur Fahrzeugüberwachung einzubeziehen. „Das Potenzial kann nur ausgeschöpft werden, wenn diese Systeme über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs verlässlich funktionieren. Das bedeutet, dass Fahrzeugüberwacher wie DEKRA in der Lage sein müssen, die Systeme regelmäßig zu prüfen. Die Fahrzeugüberwachung der Zukunft braucht dafür die Methoden und den rechtlichen Rahmen.“
Der DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2021 ist die 14. Ausgabe. Der Stellenwert von Verkehrssicherheitsarbeit für ältere Menschen wird deutlich, wenn man sie in der Unfallstatistik mit jüngeren Altersgruppen vergleicht. Während die Zahl der Verkehrstoten bei den 18- bis 64-Jährigen zwischen 2010 und 2018 zurückgegangen ist, zeigen die Daten der International Traffic Safety Data and Analysis Group (IRTAD) im selben Zeitraum bei der Zahl der Verkehrstoten über 65 Jahren einen Anstieg. „Angesichts der mit zunehmendem Alter höheren Vulnerabilität, also dem im Vergleich zu jüngeren Menschen höheren Risiko, bei gleichen Unfallbelastungen schwerere oder tödliche Verletzungen zu erleiden, besteht die Gefahr, dass sich die Zahl der Unfallopfer im Straßenverkehr in der Altersgruppe 65+ weiter erhöht“, so Jann Fehlauer, Geschäftsführer der DEKRA Automobil GmbH.
Der Report enthält reale Unfallbeispiele, die einige der Herausforderungen in Verbindung mit älteren Verkehrsteilnehmern illustrieren. „Von älteren Fahrern, die Schwierigkeiten beim Einparken haben, über langsames Fahren auf der Autobahn bis hin zum langsameren Überqueren eines Fußgängerüberwegs als es die Ampelphase erlaubt – die Beispiele bringen uns dazu, an die Menschen hinter der Unfallstatistik zu denken“, sagte Kommissarin Valean.
Sie würdigte außerdem den DEKRA Report insgesamt: „Ihr Blick auf die Verkehrssicherheit älterer Menschen trägt wesentlich dazu bei, zu verstehen, womit Verkehrsteilnehmer jeden Tag zu kämpfen haben. Er ist außerdem ein Schub für die EU-Kommission, unser Verkehrssicherheitsprogramm weiter voranzutreiben, die Sicherheit an erste Stelle zu setzen und das Ziel der Vision Zero fest im Blick zu behalten.