EU verfolgt „Safe-System“-Ansatz für mehr Verkehrssicherheit

10. Aug. 2018 News & Aktionen
Sichere Fahrzeuge und bessere Infrastruktur, Gesetzgebungsinitiativen zum verbindlichen Einbau von Notbremsassistenten in neu zugelassenen Pkw, Fahren ohne Alkohol sowie Fahren und Gehen ohne Ablenkung und vieles mehr: In ihrem unter dem Titel „Europe on the Move“ vorgestellten Maßnahmenbündel listet die EU-Kommission eine Vielzahl von Aktivitäten für eine nachhaltige und sichere Mobilität auf. Erklärtes Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten in der EU bis 2050 nahe Null zu bringen.
Der EU-Rahmen für die Politik im Bereich der Straßenverkehrssicherheit 2021-2030, dessen Einzelheiten nach Angaben der Kommission bis 2019 auszuarbeiten sind, beruht dabei auf dem „Safe-System“-Ansatz. Hierfür müssen eindeutige Ziele festgelegt und die Fortschritte bei der Verhütung von Todesopfern und Schwerverletzten mit Hilfe wesentlicher Leistungsindikatoren überwacht werden. „Dies erfordert koordinierte Maßnahmen in allen Sektoren und für alle Straßenverkehrsteilnehmer im Rahmen einer verstärkten Steuerungsstruktur“, heißt es seitens der EU-Kommission.
Ein zentraler Aspekt im Rahmen des strategischen Aktionsplans sind zum Beispiel sichere Straßen und Straßenränder. Der „Safe-System“-Ansatz sieht in diesem Bereich vor, die Funktion, Planung und Gestaltung von Straßen sowie Geschwindigkeitsbeschränkungen so aufeinander abzustimmen, dass menschliches Fehlverhalten ausgeglichen wird und eventuelle Unfälle keine Todesopfer oder Schwerverletzten mehr fordern. Außerdem schlägt die EU-Kommission die Überarbeitung der Verordnung über die allgemeine Sicherheit von Fahrzeugen und der Verordnung zum Schutz von Fußgängern vor, um einige wichtige Sicherheitsmerkmale verbindlich vorzuschreiben. So beispielsweise den intelligenten Geschwindigkeitsassistenten, autonome Notbremssysteme auch in Bezug auf Fußgänger und Radfahrer oder die Verbesserung des direkten Sichtfelds von Lastkraftwagen.
Ebenso sieht das Maßnahmenbündel vor, Alkohol-Interlocks in Kraftfahrzeuge einzubauen, um so die Zahl der alkoholbedingten Unfälle in Europa zu senken. Darüber hinaus setzt die EU-Kommission auf schnelle und wirksame Notfalleinsätze. In diesem Zusammenhang sollen die Auswirkungen der Einführung von eCall (automatischer Notruf bei Unfällen) genau überwacht werden.