Fast drei Viertel der untersuchten Fahrzeuge haben Mängel
Die Fahrzeuge von jungen Autofahrerinnen und Autofahrern haben nach wie vor teilweise gravierende Sicherheitsmängel. Das ist die Bilanz der zehnten Auflage der Verkehrssicherheitsaktion SafetyCheck, die von DEKRA in Kooperation mit der Deutschen Verkehrswacht und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundesverkehrsministers Alexander Dobrindt veranstaltet wird. Rund 15.000 junge Fahrerinnen und Fahrer nahmen an der Aktion teil – bei fast drei Vierteln der Autos stellten die DEKRA Experten Mängel fest.
Beim SafetyCheck konnten junge Autobesitzer ihre Fahrzeuge bundesweit in einer der 75 DEKRA Niederlassungen kostenlos untersuchen lassen. Mit der Aktion wollen die Initiatoren junge Fahrerinnen und Fahrer für die Bedeutung der technischen Fahrzeugsicherheit ebenso wie für die Risiken des Straßenverkehrs insgesamt sensibilisieren. Denn nach wie vor ist in Deutschland das Risiko der 18- bis 24-Jährigen, bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden, fast doppelt so hoch wie für die Bevölkerung im Durchschnitt.
„Die Geschichte des SafetyCheck in den vergangenen zehn Jahren zeigt ganz deutlich: Beim Einsatz für die Verkehrssicherheit sind Beharrlichkeit und Geduld gefragt. Nachhaltige Wirkungen zeigen sich langsam“, so Dr. Gerd Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH. So ist bei der Mängelquote der untersuchten Fahrzeuge eine leicht abnehmende Tendenz zu verzeichnen: Vor fünf Jahren lag die Quote noch bei 81 Prozent, heute sind es noch 73 Prozent.
Junge Fahrerinnen und Fahrer sind – vor allem aus Kostengründen – oft mit alten Autos unterwegs. Die Fahrzeuge, die im Rahmen des SafetyCheck 2016 untersucht wurden, waren im Durchschnitt 12,3 Jahre alt. Das sind über drei Jahre mehr als der Pkw-Gesamtbestand in Deutschland, der nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes im Schnitt 9,2 Jahre alt ist. Die Auswertung der Aktion belegt auch 2016, dass die Mängelquote mit zunehmendem Fahrzeugalter stark ansteigt. So liegt die Mängelquote bei den weniger als drei Jahre alten Fahrzeugen bei 28 Prozent. Im Alter von 7 bis 9 Jahren steigt sie auf 66 Prozent, bei den 13- bis 15-jährigen auf 83 Prozent. Auch bei den Baugruppen bleibt das Bild fast unverändert: 46 Prozent aller Fahrzeuge hatten Mängel an Fahrwerk, Rädern/Reifen und Karosserie, 40 Prozent an Beleuchtung, Elektrik und Elektronik, 33 Prozent an der Bremsanlage.
Immerhin: Die Ausstattungsquote mit elektronischen Sicherheitssystemen steigt auch bei den älteren Fahrzeugen immer weiter. Neun von zehn Fahrzeugen beim SafetyCheck 2016 waren mit ABS (91,6 Prozent) und Airbag (92,9 Prozent) ausgestattet. Sechs von zehn Fahrzeugen (60,7 Prozent) hatten ESP/ASR an Bord. Keines der drei Systeme hatten nur noch 6,4 Prozent der untersuchten Fahrzeuge verbaut. Wie wichtig es ist, diese Systeme auf ihre Funktionsfähigkeit zu prüfen, beweisen die Ergebnisse auch 2016: 6,0 Prozent der ESP/ASR-Systeme, 2,5 Prozent der Airbags und 2,1 Prozent der Antiblockiersysteme mussten bemängelt werden.