Frontalaufprall im Gegenverkehr

07. Juni 2018 Unfallbeispiele
Unfallhergang:
Ein Lkw-Fahrer war mit seinem Sattelzug auf einer Bundesstraße unterwegs. In einer Rechtskurve bremste er sein Fahrzeug ab. Dabei blockierten auf der rechten Seite des Sattelaufliegers die Räder der ersten und der dritten Achse, wodurch die zum Durchfahren der Kurve erforderlichen Seitenführungskräfte nicht mehr aufgebracht werden konnten. Der Auflieger geriet nach links auf die Gegenfahrbahn, wo er seitlich mit der Front eines entgegenkommenden Sattelzugs kollidierte. Dessen Fahrer wurde hierbei in seiner Fahrerkabine eingeklemmt und musste von Einsatzkräften der Feuerwehr gerettet werden.
Fahrzeuge:
Zwei Sattelkraftfahrzeuge
Unfallfolgen/Verletzungen:
Ein Lkw-Fahrer wurde schwer verletzt.
Ursache/Problem:
Bei der technischen Untersuchung des Sattelaufliegers des Unfallverursachers wurde festgestellt, dass an der Bremsanlage erhebliche Mängel vorlagen, die sich in Verbindung mit der Fahrweise unfallbegünstigend ausgewirkt haben.
Vermeidungsmöglichkeiten, Unfallfolgenminderung/ Ansatz für Verkehrssicherheitsmaßnahmen:
Der Unfallverursacher hätte den Unfall vermeiden können, wenn er unter Berücksichtigung des Fahrbahnverlaufs und der Witterungsverhältnisse sein Fahrzeug vor der Kurve auf eine Geschwindigkeit von maximal 40 km/h abgebremst hätte, um die Kurve dann unter Nutzung der vollen Seitenführungskräfte ohne eine überlagerte Bremsung zu durchfahren. Aus Sicht des schwer verletzten Unfallopfers war der Unfall nicht vermeidbar, da er aufgrund des Fahrbahn- und Böschungsprofils keine Möglichkeit zum Ausweichen hatte. Ohne technischen Mangel an der Bremsanlage hätte der Auflieger wahrscheinlich nicht den eigenen Fahrstreifen verlassen. Die regelmäßige Überprüfung des technischen Fahrzeugzustands und die umgehende Behebung festgestellter Mängel sind unbedingt erforderlich.