Neue Wege denken

08. Nov. 2020 Fahrzeugtechnik
Die gestiegene Anzahl an Unfällen mit Radfahrern und die zu erwartende weitere Steigerung des Radverkehrs besonders im urbanen Raum schaffen die Notwendigkeit, auch über bisher als abwegig abgetane Maßnahmen nachzudenken, um die Sicherheit im Straßenverkehr vielleicht auch mit einfachen Mitteln zu erhöhen. So zum Beispiel bei der Lichttechnik am Fahrrad:
Frontlichter mit integriertem Laserlicht, die ein Fahrradsymbol auf den Boden projizieren, sollen damit an unübersichtlichen Kreuzungen Radfahrer bereits vor ihrer direkten Sichtbarkeit durch andere Verkehrsteilnehmer erkennbar machen und ihr Kommen ankündigen. Aber auch Radfahrer, die sich im toten Winkel eines Autos befinden, sollen damit ihre Anwesenheit in den Sichtbereich des Autofahrers projizieren und damit das „Übersehen werden“ verhindern. Ebenso projizieren neuartige Fahrradrücklichter via Lasereinen virtuellen Fahrradweg auf die Straße, um überholenden Fahrzeugen den Sicherheitsbereich des Radfahrers aufzuzeigen und sie zu einem größeren Überholabstand zu animieren.
In einigen Ländern sind derartige Systeme insbesondere bei Leihfahrrädern bereits im Einsatz, in anderen Ländern wie beispielsweise in Deutschland sind sie dagegen verboten. Hier gilt es, einen Weg zwischen dem kategorischen Ausschließen neuer, die Sicherheit erhöhender Techniken und dem sicherheitstechnisch kontraproduktiven Wildwuchs stylischer Gadgets zu finden. Grundsätzlich bedürfen derartige Zusatzfunktionen – wie auch viele angedachte lichttechnische Neuerungen im automotiven Bereich – aber auf jeden Fall noch eingehender Beratungen und Prüfungen in den einschlägigen Experten-Gremien wie etwa der GRE bei der UNECE in Genf.