Regelmäßiger Reifencheck ist unverzichtbar

30. Aug. 2021 News & Aktionen
„Wer auf eine lange Lebensdauer der Autoreifen setzt, sollte mit Köpfchen fahren“, empfiehlt Christian Koch, Reifenexperte bei DEKRA. „Der Fahrstil beeinflusst den Abrieb der Reifen sehr: Hohe Geschwindigkeiten, starkes Beschleunigen und abruptes Bremsen kosten eine Menge Profil. Wer beim Ampelstart regelmäßig die Reifen quietschen lässt und in Kurven extrem ans Limit geht, kann sich frühzeitig auf den Austausch der Reifen einstellen.“ Auf der anderen Seite schont ein defensiver Fahrstil die Pneus und verlängert die Lebensdauer. Ein wichtiger Punkt ist auch der richtige Reifenfülldruck. Wer reifenschonend fahren will, muss sich an die Herstellerwerte halten, sie an die Beladung des Fahrzeuges anpassen und dies regelmäßig überprüfen.
Die Wahl des richtigen Reifentyps ist eine weitere Voraussetzung für einen geringen Reifenabrieb. Sommerreifen sind für die wärmere Jahreshälfte, Winterreifen für die kalte am besten geeignet. Winterreifen im Sommer und Sommerreifen im Winter sind nicht nur ein Sicherheitsrisiko – sie bedeuten auch erhöhten Abrieb und schnellen Verschleiß, vor allem im ersten Fall. Bei Ganzjahresreifen ist das Verschleißverhalten im Sommer in der Regel schlechter als bei Sommerreifen.
Unverzichtbar für ein langes Reifenleben ist aber auch eine regelmäßige Überprüfung, um zum Beispiel ungleichmäßigen Abrieb oder ein „Sägezahnprofil“ zu erkennen. Gerade auch bei Ganzjahresreifen, die im Frühjahr und Herbst nicht gewechselt werden, ist zweimal jährlich ein Reifencheck durch den Fachmann dringend zu empfehlen. Angesagt ist darüber hinaus ein regelmäßiger Wechsel der Reifen zwischen Vorder- und Hinterachse. „Damit erreicht man einen gleichmäßigeren Abrieb an allen vier Rädern eines Fahrzeuges. Wird dann der Wechsel einzelner Reifen fällig, gilt die Regel: Die besseren Reifen gehören immer auf die Hinterachse, unabhängig von der Antriebskonfiguration, also der Frage nach Front-, Heck- oder Allradantrieb“, erklärt Reifenexperte Koch.
Spürbaren Einfluss auf die Haltbarkeit des Profils und die erreichbare Laufleistung der Reifen hat übrigens auch die Art der Fahrstrecke. Im Flachland wird ein Reifen eine deutlich höhere Laufleistung erreichen als im Gebirge. Grund sind die wesentlich höheren Beschleunigungs- und Bremsleistungen, die der Reifen bei Steigung und Gefälle auf die Fahrbahn überträgt und zwangsläufig mit höherem Abrieb bezahlt. Wenn Fahrleistung und sonstige Randbedingungen gleich sind, wird daher ein Reifen im Allgäu deutlich schneller verschleißen als an der Küste.