Rettungswesen spielt bei „Vision Zero“ wichtige Rolle
„Im Notfall zählt oft jede Sekunde“, sagt DEKRA Unfallforscher Markus Egelhaaf. „Egal ob es sich zum Beispiel um ein Feuer, einen häuslichen Unfall oder um einen Verkehrsunfall handelt, ist es wichtig, dass die Rettungskräfte möglichst schnell verständigt werden. Die Notrufnummer im Kopf zu haben, hilft, dass keine Zeit verloren geht. Das ist umso einfacher, seit die 112 einheitlich in der ganzen EU verwendet wird.“
Gerade im Straßenverkehr hat das stetig verbesserte Rettungswesen in den vergangenen Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass die Zahl der Getöteten sinkt – neben Verbesserungen in der Fahrzeugtechnik und der Infrastruktur sowie Bemühungen mit Blick auf den Faktor Mensch. „Je schneller die Rettungskräfte nach einem Verkehrsunfall informiert werden, umso mehr Menschenleben können gerettet werden“, so der DEKRA Experte.
„Die Einführung von eCall in modernen Fahrzeugen war hier ein wichtiger Schritt.“ Alle seit April 2018 neu zugelassenen Fahrzeugmodelle müssen dieses System an Bord haben. Es stellt nach einem schweren Unfall automatisch eine Telefonverbindung aus dem Fahrzeug zum Notruf 112 oder einem Call-Center des Fahrzeugherstellers her und übermittelt gleichzeitig einen Mindestsatz an Daten – nämlich die genaue Position des Fahrzeugs, den Unfallzeitpunkt, das Kennzeichen und die Fahrtrichtung. „Anhand dieser Daten kann der Rettungsdienst auch dann schnell reagieren, wenn niemand im Fahrzeug mehr in der Lage ist, mit der Leitstelle zu sprechen.“
Nicht nur alle EU-Staaten haben die 112 als einheitliche Notrufnummer. Andere europäische Länder wie die Schweiz, Island oder Norwegen ziehen mit. Auch außerhalb Europas findet die 112 als Notrufnummer zunehmend Verbreitung. In allen Ländern, die die 112 nutzen, wird eine ständig besetzte Leitstelle mit Fachpersonal erreicht, von wo aus entweder direkt die Einsatzkräfte entsandt werden oder der Anruf an die zuständige Leitstelle weitergeleitet wird.