Die Analyse macht deutlich, dass die Weiterentwicklungen in der Fahrzeugtechnik durchaus das Potenzial haben, die Zahl an Unfällen insgesamt und auch das Risiko von Unfällen mit Personenschäden zu senken. Diese Verbesserungen kommen dabei allen Altersgruppen zugute. Das zunehmende Durchschnittsalter von Pkw verlangsamt jedoch eine Abnahme der Zahl im Straßenverkehr Verunglückter. Das Durchschnittsalter der in Deutschland zugelassenen Pkw ist seit 2001 von damals 7,1 Jahren konstant auf 9,8 Jahre zu Jahresbeginn 2021 angestiegen.
Das vergleichsweise schlechte Abschneiden der Senioren bei der Verursachung von Verkehrsunfällen mit Personenschaden als Pkw-Fahrer ist dem Zusammenwirken vieler Einflussfaktoren geschuldet. Neben den im Kapitel Mensch ausführlich dargestellten zunehmenden körperlichen Einschränkungen und der im Alter zunehmenden Vulnerabilität sind es auch die abnehmende Jahresfahrleistung und die damit einhergehende nachlassende regelmäßige Übung. Seniorengerechte Pkw mit modernen Assistenzsystemen, die den Fahrer unterstützen und nicht überfordern, können hier das Unfallrisiko senken. Zudem senkt das bei modernen Pkw bessere Insassenschutzniveau das Risiko, bei einem Unfall verletzt zu werden.
Wichtig: Grundsätzlich lässt der Bestand an Kraftfahrzeugen keine Aussagen dahingehend zu, welche Fahrleistung mit diesen Fahrzeugen erbracht wird. Auch darf aus dem Alter der Personen, auf die die Fahrzeuge zugelassen sind, nicht der Rückschluss gezogen werden, dass diese Personen auch die ausschließlichen Fahrer sind. Die Beteiligung am Unfallgeschehen wird dagegen von der Fahrleistung auf den einzelnen Straßenkategorien (innerorts, außerorts, auf Autobahnen) sowie von altersspezifischen Faktoren bei den Fahrern bestimmt. Das Verkehrsgeschehen beinhaltet Teilnehmende, die durch ihr Verhalten oder den Zustand ihres Fahrzeugs einen Unfall verursachen. Die anderen am Verkehr Teilnehmenden werden mehr oder weniger zufällig in den Unfall verwickelt. Um für Personenkraftwagen (Pkw) den Zusammenhang zwischen Fahrzeugalter, Fahreralter und Verkehrsbeteiligung herauszuarbeiten, wurde ein neuer, nachfolgend dargestellter Ansatz entwickelt.