Das Fahrzeugumfeld immer im Blick behalten

30 mai 2023
Rückwärtsfahren zählt nicht zu leichtesten Fahr-Übungen. Immer kleinere Fenster, breitere Säulen der Fahrgastzelle, schlechte Sichtverhältnisse oder Probleme beim Umdrehen – das alles kann es Fahrern und Fahrerinnen schwer machen, nach hinten den Überblick zu behalten. Moderne Fahrzeuge haben neben den Rückspiegeln meist elektronische Systeme wie Parksensoren mit akustischer Warnung oder Rückfahrkamera an Bord, und trotzdem sind Gefahren beim Rückwärtsfahren nicht auszuschließen.
„Die Situation hinter dem Fahrzeug kann sich im Sekundentakt ändern. Zum Beispiel, wenn sich ein Fußgänger schnell von der Seite nähert, kann selbst ein schnell reagierendes System die Reaktionszeit des Fahrers nicht verkürzen“, erklärt Thomas Gut, Unfallanalytiker bei DEKRA. Deshalb reiche es beim Rückwärtsfahren nicht, kurz auf das Display der Rückfahrkamera zu schauen oder auf den Parksensor zu vertrauen.
„Behalten Sie das Umfeld Ihres Fahrzeuges gut im Blick und vergewissern sich unter anderem durch Schulterblick – am besten doppelt –, dass Sie rückwärtsfahren können, ohne andere in Gefahr zu bringen“, empfiehlt der Unfallexperte. Möglichst schaut man sich schon vor dem Einsteigen um und scannt das Umfeld im Hinblick darauf, was zur Gefahr werden könnte. „Prüfen Sie auch, ob es eventuell einen Verkehrsspiegel gibt, der den Überblick über die Verkehrssituation erleichtert“, so Thomas Gut. Auf Parkplätzen zum Beispiel gehen häufig Personen hinter Fahrzeugen vorbei. Und in der Nähe von Schulen, Kindergärten oder Sportanlagen ist immer mit Kindern zu rechnen, die aufgrund ihrer Größe leichter übersehen werden.
Eine Hilfe kann sein, gleich rückwärts einzuparken, allerdings ist das in Tiefgaragen meist nicht erwünscht. Auf Parkplätzen im Freien kann es zuweilen helfen, die Übersicht zu behalten. Eine wichtige Regel lautet auch: Im Rückwärtsgang niemals mit Schwung fahren, sondern immer vorsichtig und behutsam nach hinten tasten.