Pkw erfasst Fußgänger mit Rollator

20. Mai 2021 Unfallbeispiele

Mangelhafte Infrastruktur

Unfallhergang:
Der Fahrer eines Pkw befuhr innerorts eine Tempo-30-Zone bei winterlichen Temperaturen. Er erfasste einen am rechten Fahrbahnrand in gleicher Richtung gehenden 77-jährigen Fußgänger mit Rollator. Der Fußgänger ging neben dem Gehweg auf der Fahrbahn.
Unfallbeteiligte:
Pkw-Fahrer und Fußgänger mit Rollator.
Unfallfolgen/Verletzungen:
Der Fußgänger erlitt tödliche Verletzungen.
Ursache/Problem:
Zum Zeitpunkt des Unfalls war der Gehweg zum Teil mit Reif bedeckt. Zudem befand sich der Gehweg in einem schlechten Zustand (Belagschäden). Dies führte offenbar dazu, dass sich der Senior auf der Fahrbahn sicherer fühlte. Auch musste er so mit seinem Rollator nicht den Bordstein überwinden. Des Weiteren gibt es klare Indizien dafür, dass die Sicht des Pkw-Fahrers durch beschlagene/vereiste Scheiben beeinträchtigt war.
Vermeidungsmöglichkeiten, Unfallfolgenminderung/ Ansatz für Verkehrssicherheitsmaßnahmen:
Mit einer besseren Instandhaltung der Gehweg-Infrastruktur (Beseitigung der Belagschäden) und einem angepassten Winterdienst wäre der Gehweg für den Senior sicher und ohne erhöhte Sturzgefahr begehbar gewesen.
Für den Pkw-Fahrer wäre der Unfall vermeidbar gewesen, wenn seine Sicht nicht durch beschlagene und vereiste Scheiben beeinträchtigt gewesen wäre. Ein Notbremsassistent mit Fußgängererkennung hätte ein Unfallvermeidungspotenzial gehabt, falls die Sensorik nicht durch die vereiste Scheibe beeinträchtigt gewesen wäre.