Eine gute Verkehrsinfrastruktur rettet Leben
Unfallprävention: Sinnvoll planen und moderne Technologien einsetzen
Die Zahl der Fahrzeuge in Europa wächst, während die Zahl der Verkehrstoten abnimmt – ein großer Erfolg. Dennoch liegt das von der WHO und EU festgelegte Ziel, die Anzahl der Verkehrstoten von 2021 bis 2030 zu halbieren, noch vor uns. Ein besonderer Fokus sollte auf der Verkehrsinfrastruktur liegen, denn die erhöhte Anzahl an Verkehrsteilnehmenden ist in Kombination mit neuen Formen der Mobilität eine Herausforderung, der unsere jetzige Infrastruktur nicht gewachsen ist.
Relevanz der Infrastruktur für die VerkehrssicherheitDie Gestaltung und der Zustand unserer Straßen haben oft einen direkten Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Geschwindigkeitsbegrenzungen und bauliche Maßnahmen wie Schutzbarrieren oder 2+1-Straßen spielen eine wesentliche Rolle dabei, Unfälle zu verhindern und Leben zu retten. Andere Staaten zeigen, wie wichtig es ist, kontinuierlich in die Verbesserung der Infrastruktur zu investieren, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. In Schweden führte beispielsweise der Ausbau von 2+1-Straßen zu einer Verringerung der tödlichen Unfälle um bis zu 80 %. Und in Australien zeigte die Verbesserung des Bruce Highways durch breite Mittellinien, Sicherheitsbarrieren und Kreuzungsverbesserungen eine Reduktion der Verkehrstoten um 86 %.
In Schweden führte der Ausbau von 2+1-Straßen zu einer Verringerung der tödlichen Unfälle um bis zu 80 %. In Australien zeigten breite Mittellinien, Sicherheitsbarrieren und Kreuzungsverbesserungen eine Reduktion der Verkehrstoten um 86 %.
Wichtige Maßnahmen für die Unfallprävention
Verbesserung der Radverkehrsanlagen und Fußgängersicherheit
Mit der steigenden Beliebtheit von Pedelecs, Lastenrädern oder auch E-Tretrollern ist eine sichere Gestaltung der Radverkehrsanlagen essenziell. Aber auch bei Fußwegen muss nachgebessert werden, insbesondere mit Hinblick auf Seniorinnen, Senioren, Kinder oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Das umfasst Maßnahmen wie gut markierte Radwege, sichere Überquerungen und ausreichende Beleuchtung. Aber auch die Straßensicherheitsausstattung – zum Beispiel Pfosten, Ampel- und Lichtmasten oder Verkehrsschilder – muss so platziert werden, dass sie Verkehrsteilnehmende nicht behindert.
Gefahr durch Objekte im Seitenraum
Unfallschwerpunkt Landstraße
Ausblick in die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur
Trotz einer grundsätzlich positiven Entwicklung dürfte das von der WHO wie auch von der EU selbst gesteckte Ziel, die Zahl der Verkehrstoten im Zeitraum 2021 bis 2030 zu halbieren, schwierig zu erreichen sein. Besonders im Bereich der Landstraßen gibt es noch einiges an Optimierungsbedarf. Die hier aufgezeigten Maßnahmen sollten umgesetzt und durch weitere Maßnahmen begleitet werden, die die Infrastruktur langfristig auch für zukünftige Mobilitätsformen verbessern. Ziel sollte es sein, eine selbsterklärende Straße mit einer fehlerverzeihenden Seitenraumgestaltung zu schaffen. Das bedeutet, alleinig aufgrund der Straßengestaltung können Fahrende erkennen, welches Fahrverhalten und welche Geschwindigkeiten verlangt werden – unterstützt durch Kontrollmaßnahmen.
Tiefergreifende Einblicke und weitere Maßnahmen finden Sie im Verkehrssicherheitsreport 2024 „Verkehrsräume für Menschen".