Verkehrssicherheit ist eine globale Herausforderung

01. Sept. 2017 Unfallgeschehen
Zählt man die Verkehrstoten 2016 aus den EU-Mitgliedsstaaten und den USA zusammen, kommt man auf rund 65.000. Unter dem Strich ist das freilich nur ein Bruchteil der 1,25 Millionen Menschen, die weltweit laut „Global Status Report on Road Safety 2015“ der WHO jährlich im Straßenverkehr ums Leben kommen. Die Unterschiede sind dabei zwischen den einzelnen Regionen immens. Während die Zahl der Verkehrstoten in den meisten „reichen“ Ländern seit Jahrzehnten mehr oder weniger kontinuierlich sinkt, steigt sie in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern an. Laut WHO ereignen sich rund 90 Prozent aller Todesfälle im Straßenverkehr in Ländern mit geringen bis mittleren Einkommen, auch wenn dort nur 54 Prozent aller Fahrzeuge der Welt unterwegs sind. Weltweit ist die Getötetenrate in einkommensschwachen Ländern doppelt so hoch wie in einkommensstarken Ländern. Dabei ist das Risiko, im Straßenverkehr ums Leben zu kommen, für ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer besonders groß.
In Sachen Verkehrssicherheit haben laut WHO in den letzten Jahren jene Länder Erfolge verbucht, die „Best Practice“-Maßnahmen in der Kombination mit gesetzgeberischen Vorgaben durchgesetzt haben. Weltweit setzen inzwischen 47 Staaten Geschwindigkeitsbegrenzungen von maximal 50 Kilometern pro Stunde in bewohnten Gebieten durch, 34 Staaten machen Vorgaben zum maximalen Blutalkoholgehalt am Steuer, eine Helmpflicht für Motorradfahrer gibt es in 44 Staaten, in 105 Staaten sind Sicherheitsgurte für alle Insassen eines Autos gesetzlich vorgeschrieben, und in 53 Staaten müssen bei der Mitnahme von Kindern im Fahrzeug spezielle Kinderrückhaltesysteme verwendet werden. Um konsequent den Weg zum angestrebten Ziel der „Vision Zero“ weiter zu beschreiten, sollten diese Zahlen in den nächsten Jahren unbedingt weiter erhöht werden.